vicenzaAuslandspraktika 2013

„Halbzeit” in Vicenza

Montag, 25. Februar: Wir sind gut angekommen; die Reise war ziemlich unproblematisch – vor allem dank Frau Scherer, die mit uns hier ist und sich gut auskennt. Allerdings sind schon in Tegel ein paar Tränen geflossen neben all der Aufregung. Wir waren dort ein richtiger Pulk, ganz viele Angehörige haben unsere Jugendlichen verabschiedet. Erstes Aufatmen: Alle sind wohlgemut erschienen und mitgeflogen. (Für viele war es der erste Flug überhaupt.)

In Vicenza waren wir dann so um 21.30 Uhr und die Gastfamilien waren am Bahnhof, um uns abzuholen. Bisher sind alle sehr zufrieden mit der Unterkunft (zweites Aufatmen), viele wohnen auch richtig nah beieinander und können sich leicht besuchen.

Heute Morgen gab es viele Formalia zu erledigen, dann einen ersten Café-Besuch und den Sprachkurs. Auf einer laaangen Tour durch die Stadt haben wir nachmittags die wichtigsten Wege abgelaufen, die imposante Altstadt bestaunt, jeder/jedem eine italienische SIM-Karte besorgt und sind von WeTeK zum stilvollen Pastaessen eingeladen worden. Danach wurde sichergestellt, dass alle nachhause finden und nun haben wir Feierabend, bis morgen früh der Sprachkurs weitergeht. Zum Vorstellen in die Betriebe geht's Donnerstag/Freitag; bis dahin wird intensiv Italienisch gelernt und nachmittags die Stadt erkundet.

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Montag, 04. März: Die erste Woche war sehr ereignisreich und voller Herausforderungen: ankommen und eingewöhnen in den Gastfamilien, vormittags Italienischunterricht, nachmittags die Stadt kennenlernen oder sich alleine in ihr zurecht finden, anmelden im Finanzamt (für eine italienische Steuernummer) und schließlich das Kennenlernen und Vorstellen (auf Italienisch!) in den Betrieben.

Mit ein wenig Anstrengung haben alle diese Aufgaben glänzend erledigt, und so konnten wir uns am Wochenende bei Sightseeing, Wandern und im Park erholen.

Das Wochenende war sonnig und entspannt, wir sind auf den Monte Berico gewandert, wo u. a. eine berühmte Kirche steht, und haben außerdem einige Palladio-Villen bestaunt.

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Zum Ende der Woche hin haben fast alle ihre Vorstellungsgespräche gehabt, und heute (bis auf diejenigen, deren Betriebe montags nicht arbeiten) waren alle zum ersten Mal im Praktikum. Alle Mitarbeiter/-innen waren sehr nett, haben sich über die Praktikantinnen und Praktikanten gefreut und lustig mit Bruchstücken aus Italienisch, Deutsch, Englisch und natürlich mit Händen und Füßen kommuniziert.

Eurocultura kennt wirklich viele, viele Betriebe, und jede/jeder hat genau in dem Bereich ein Praktikum bekommen, der gewünscht wurde.

Bisher haben fast alle Spaß daran; allerdings gibt es schon einige lustige Geschichten über die Anfahrts- und Heimwege. Was einem eben so passieren kann, wenn die Busse verschiedene Farben haben, je nachdem, wohin sie fahren, wenn man rechtzeitig einen Knopf drücken muss, um die richtige Haltestelle zu erwischen, aber man nirgends lesen kann, welche Haltestelle als nächste kommt oder wenn Busse einfach gar nicht fahren wie es im Fahrplan steht, weil gerade irgendwo auf der Strecke ein Markt stattfindet.

Man muss die Wege jetzt grundsätzlich allein finden (aber es wurde gemeinsam und dann allein geprobt, und man kann immer jemanden anrufen, falls etwas schiefgeht), und ich habe dann heute Nachmittag auf die Praktikantinnen und Praktikanten von weiter weg am Bahnhof gewartet. Alle sind sicher wieder angekommen.

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Montag, 11. März: Die zweite Woche war ebenfalls voll an Erfahrungen, es gab die neue Herausforderung der Praktika und der Wege dorthin, und die Selbstversorgung am Feierabend, die für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sonst nicht alltäglich ist. Auch diese wurden wieder beispielhaft und mit hoher Eigeninitiative angegangen und gemeistert. Hier eine Auswahl an Praktikumsbetrieben: ein städtischer Kindergarten bzw. dessen Küche, ein katholisches Mutter-Kind-Heim, eine Tischlerei, eine Metallwerkstatt, ein soziales Projekt mit eigener Tischlerei.

Die Praktikumserfahrungen sind bisher trotz der fremden Sprache und Kultur sehr positiv. Nur vereinzelt gab es Schwierigkeiten mit Anweisungen, Gegebenheiten oder Gewohnheiten vor Ort, die dann aber (mit einer Ausnahme) mit übersetzerischer Hilfe von Eurocultura schnell gelöst werden konnten.

Die Betreuung hat nach diesen zwei Wochen gewechselt; statt Frau Kunzmann ist nun Frau Otten vor Ort. An einem größtenteils sonnigen Wochenende konnten wir eine ausführliche Übergabe machen, die Gruppe konnte ihre neue Betreuungslehrkraft in Augenschein nehmen und es gab einen geselligen Abschiedsabend.

Das große Abenteuer befindet sich nun schon in der „2. Halbzeit" und mit viel Neugierde und Spannung erwarten wir unsere tapferen Italien-Pioniere am 23.03. am Schönefelder Flughafen. Eine ausführliche Auswertung wird folgen und damit auch sicher ein weiterer Bericht an dieser Stelle.

Tanja Kunzmann

 

Fortsetzung: Vicenza – die zweite Hälfte

 

 

Bildnachweis

Vicenza-Karte, -Wappen: Wikipedia, Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported
Fotos: © 2013 T. Kunzmann, August-Sander-Schule