Kompetenzorientierter Unterricht an der August-Sander-Schule

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In zwei Entwicklungsprojekten an der August-Sander-Schule wird der Einsatz von Kompetenzrastern in der Ausbildung (Fachkraft im Gastgewerbe) und in den berufsqualifizierenden Lehrgängen erprobt.

Handlungsorientierter Unterricht intendiert Handlungsfähigkeit oder Handlungskompetenz. Es wird deshalb bei einer Handlungssituation angesetzt, die sich in der Berufsbildung durch den Bezug zu Arbeit und Beruf auszeichnet. Handlungsorientierter Unterricht ist am besten geeignet, um Orientierungs- und Zusammenhangswissen, Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit zu erreichen. Eine Methode um diese Ziele umzusetzen ist kompetenzorientierter Unterricht.

Kompetenzorientierung

Warum Kompetenzorientierung?

In der Berufsausbildung ist zu berücksichtigen, dass die Arbeitsorganisation in den Betrieben von den Mitarbeitern zunehmend Handlungsfähigkeit erwartet. Es genügt nicht mehr, den Anweisungen entsprechend tätig zu werden und vorhandene Fertigkeiten unter Beachtung festgelegter Arbeitspläne einzusetzen. Deshalb reicht die auf den Erwerb bestimmter Fertigkeiten gerichtete Ausbildung nicht mehr aus. Es müssen Methoden entwickelt werden, die das Handeln im Fokus haben.

Kompetenz = Wissen + Können + Handeln = handelnder Umgang mit Wissen

Das Ziel der Kompetenzorientierung ist hierbei, das Lernen soweit wie möglich in die Hand des Lerners zu geben, um ihm so selbstständiges Lernen zu ermöglichen und seine Handlungsfähigkeit auszubauen. Eine Möglichkeit dieses Ziel zu erreichen ist das selbstorganisierte Lernen mit Kompetenzrastern und Kann-Listen (Checklisten).

Kompetenzraster fördern das kompetenzorientierte Lernen, indem sie den jeweiligen Lernstand verdeutlichen und zur Festlegung von Zielen herausfordern. Die Kompetenzraster und Kann-Listen zeigen den Schülern, aufgeteilt in unterschiedliche Schwierigkeitsstufen, die Ziele der jeweiligen Lerneinheit auf.

Kompetenzraster

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Das Kompetenzraster versteht sich als „Lernlandkarte" mit Angaben zu den Kernbereichen des Rahmenlehrplans bzw. des Qualifizierungsbausteines. Es gibt einen Überblick über die Kompetenzen eines Lernfeldes, eines Faches bzw. einer Lerneinheit gestaffelt nach Niveaustufen (Schwierigkeitsgraden).

Kann-Listen/Checklisten

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Die Kann-Listen verstehen sich als „Lernstraßenkarte", da hier die Einzelkompetenzen mit entsprechender Niveauabstufung abgebildet und mit entsprechenden Lernjobs bzw. Lernaufgaben unterfüttert werden. Kann-Listen stellen somit eine Konkretisierung des Kompetenzsrasters dar. Sie dienen dem Lernenden als Orientierung auf seinem Lernweg (Wo stehe ich?, Was kann ich?).

Kann-Listen dienen der Selbstkontrolle und als Arbeitsmittel im individuellen Lernprozess. Sie geben hierbei Informationen über und für den Schüler.

 

Entwicklungsprojekt Ausbildung

Warum Selbstorganisiertes Lernen (SOL)?

Das selbstorganisierte Lernen dient dem Füllen von Wissenslücken und dem Vertiefen bereits erlangter Fähigkeiten und Kenntnisse. Der Lernende kennt den Entwicklungsstand seiner Kompetenzen (Fähigkeiten) und entwickelt im Rahmen der Lernbegleitung selbst gesetzte Ziele. Er entscheidet innerhalb des Referenzrahmens (Kompetenzraster, Kann-Listen) und innerhalb eines Zeitfensters was er wann lernt.

Die Vorteile des selbstorganisierten Lernens mit Hilfe von Kompetenzrastern und Kann-Listen liegen in folgenden Punkten:

Beispiele für Kompetenzraster und Kann-Listen/Checklisten (Fachkraft im Gastgewerbe):

 

Entwicklungsprojekt BQL/BQL-FL

BQL-/BQL-FL-Maßnahmen in den Fachbereichen Holz- und Metalltechnik

arbeitsblatt

In diesen Klassen befinden sich Schüler mit unterschiedlichem Lerntempo, mit unterschiedlichen Lernstilen, mit unterschiedlicher Lernmotivation, mit unterschiedlicher Lernausgangslage usw. Diese immer heterogener werdende Schülerschaft erfordert individualisierten und differenzierten Unterricht.

Differenzierung im Unterricht zielt darauf ab, Handlungskompetenzen des Schülers im schulischen und beruflichen Lernen auf der Grundlage seiner individuellen Voraussetzungen zu entwickeln. Der Unterricht in den Qualifizierungsbausteinen soll Erfolgserlebnisse schaffen, die sich positiv auf die Motivation und das Lernverhalten des Schülers auswirken, sein Selbstbewusstsein stärken und damit eine Voraussetzung schaffen, Anstrengungsbereitschaft und Frustrationstoleranz zu erweitern, um letztlich eine erweiterte Handlungskompetenz zu erwerben. Das Lern-Handeln führt dann dazu, dass die Lernenden ihr erworbenes Wissen und Können in praktischen Handlungs- und Problemzusammenhängen aktivieren.

Kompetenzraster dienen dem Lernenden dabei als Orientierung auf seinem Lernweg. Die Kann-Listen dienen der Selbstkontrolle und als Arbeitsmittel im individuellen Lernprozess. Sie geben hierbei Informationen über und für den Schüler.

Beispielunterlagen (Holzbereich):
Beispielunterlagen (Metallbereich):

 

Fr. Burmeister/Hr. Schofer
August-Sander-Schule im März 2013