Fort- und Weiterbildung
Um den sich stetig verändernden Anforderungen an Schule und Unterricht gerecht zu werden, verfolgt die August-Sander-Schule ein konsequentes Fort- und Weiterbildungsprogramm. Die über das LISUM oder die Senatsverwaltung angebotenen Möglichkeiten für Lehrer und Lehrerinnen sowie Sozialpädagogen und Sozialpädagoginnen ihre professionelle berufliche Handlungskompetenz zu erweitern, werden von unserem Kollegium regelmäßig genutzt. Neben fachlichen Themen werden in den Fort- und Weiterbildungen auch die Methoden-, Sozial- und Personalkompetenz der Pädagogen geschult.
Aufgrund großer Nachfrage gelingt es immer wieder Fortbildungen direkt an unsere Schule anzubieten, die dem konkreten Bedarf und der Nachfrage bei uns Rechnung tragen. Insbesondere in einem schulischen Umfeld wie dem der August-Sander-Schule, in dem die unterschiedlichsten Schülerinnen und Schüler in den verschiedensten Bildungsgängen vertreten sind, ist eine kontinuierliche Qualifizierung des Lehrpersonals notwendig und wichtig.
Folgende Fort- und Weiterbildungen finden regelmäßig an unserer Schule statt und prägen das Handeln zwischen Schülern und Lehrern im Unterricht:
Projektmanagement
Das Projektmanagement ist eine strukturierte Methode zur zielgerichteten Umsetzung von Projekten in 10 Schritten. Da gerade schulische Entwicklungsprojekte im pädagogischen Bereich häufig vor der Herausforderung stehen, nur wirksam zu sein, wenn sie in die Breite der Schulgemeinschaft ausstrahlen, bedürfen sie einer besonders gründlichen und von klaren Verantwortlichkeiten gekennzeichneten Planung und Durchführung.
Aus diesem Grund haben wir entschieden, dass es sinnvoll ist, die Schulleitung und das gesamte mittlere Management unserer Schule mit dieser Methode vertraut zu machen, um Schulentwicklung nach einheitlichen Kriterien vorantreiben zu können. Im Rahmen der Fortbildung haben wir die Möglichkeit, den gesamten Planungsprozess von Projekten anhand von konkreten Entwicklungsvorhaben der August-Sander-Schule mit dem Instrument des Projektmanagements zu planen.
Wir haben uns dabei auf die Schwerpunkte der curricularen Implementierung der Sprach- und Medienbildung geeinigt. Als drittes Projekt wird die Entwicklung eines Leitfadens zur Durchführung von Veranstaltungen geplant. Auf der Basis dieser Vorarbeit kann dann im Laufe ca. eines Jahres die Umsetzung der Planung erfolgen.
Trainingsraum-Methode
Die Trainingsraum-Methode (TRM) ist ein Programm zum eigenverantwortlichen Handeln und zur Förderung und Stärkung der sozialen Kompetenz der Schülerinnen und Schüler. Ziele der Trainingsraum-Methode sind das Recht jedes Schülers, ungestört zu lernen und das Recht jedes Lehrers, ungestört zu unterrichten. Die TRM ist dabei ein Instrument, jeden Schüler mit seinem (störenden) Verhalten zu konfrontieren und eine Chance für den Jugendlichen, sich mit seinem störenden Verhalten auseinanderzusetzen. Sie unterstützt die Erkennung der Ursachen von Fehlverhalten im Unterricht und hilft beim Erlernen von eigenverantwortlichem Handeln.
Die Einführung der Trainingsraum-Methode in/mit der Klasse erfolgt über die Verdeutlichung von Grundsätzen des Zusammenlebens und -arbeitens in der Klassengemeinschaft. Die Schüler erstellen mit Hilfe verschiedener Methoden ihre eigenen Regeln. Dabei haben sich in den vergangenen Jahren folgende einheitlich formulierte Unterrichtsregeln an der August-Sander-Schule etabliert:
- Ich trage zu einem Unterricht bei, in dem alle konzentriert und erfolgreich arbeiten können.
- Ich gehe rücksichtsvoll und vernünftig mit meinen Lehrern und Mitschülern um.
- Ich achte das Eigentum anderer.
- Ich befolge die Anweisungen des Lehr- und Schulpersonals.
Zusätzliche Klassenregeln sind möglich und werden dann gemeinsam in den Klassenräumen unterschrieben und ausgehängt. Die Schülerinnen und Schüler werden über die Existenz des Trainingsraums an der Schule zur Unterstützung des Einhaltens der Regeln informiert und das Ritual des Frageprozesses im Falle einer Störung (einer Missachtung der selbsterstellten Regeln) wird trainiert. Jeder Schüler hat zunächst die Möglichkeit, sein Verhalten zu ändern oder in den Trainingsraum zu gehen, um den Mitschülern die Chance auf ein ungestörtes Lernen zu geben.
Hat sich ein Schüler für den Trainingsraum entschieden, findet der geschulte Trainingsraum-Pädagoge gemeinsam mit dem Schüler in einer kooperativen Gesprächsführung die Hintergründe seines Verhaltens heraus und erarbeitet realistische Lösungsansätze für eine Verhaltensänderung, sodass der Schüler wieder in den Unterricht zurückkehren kann.
Das Gros des Kollegiums der August-Sander-Schule ist mit der TRM vertraut und jeder Kollege, der im Trainingsraum sitzt, ist in der kooperativen Gesprächsführung geschult. Der Trainingsraum ist in der Regel täglich vom 1.–3. Block besetzt.
Abgeschlossene Fortbildungen
Masterplan eEducation (2016 abgeschlossen)
Die Beherrschung der Informations- und Kommunikationstechnologien ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Bildung und Ausbildung in der neuen digitalen Medienwelt. Die Vermittlung von Medienkompetenz in der Schule entscheidet über den individuellen Erfolg und über die Zukunftsfähigkeit des Einzelnen in einer sich ständig weiter entwickelnden Gesellschaft.
Viele junge Menschen qualifizieren sich selbstständig im Umgang mit Informationstechnik.
Lehrerinnen und Lehrer müssen den Stellenwert von Medien und Informationstechnologie für die Jugendlichen beziehungsweise für ihre Identitätsentwicklung erkennen und berücksichtigen können. Daher beteiligt sich die August-Sander-Schule an den Fortbildungsangeboten des „eEducation Masterplan Berlin" zur medialen Qualifizierung der Lehrkräfte.
Die Fortbildungen gehen von den konkreten Bedürfnissen der Lehrerinnen und Lehrer aus und stellen eine enge Verbindung von Theorie und Praxis her. Im Rahmen der unterschiedlichen Fortbildungsmodule wird das „Rüstzeug" für einen selbstorganisierten mediengestützten Unterricht bereitgestellt. Die Motivation für den Einsatz der neuen Medien im Unterrichtsalltag soll geweckt, das Selbstbewusstsein gestärkt und eine neue Lern- und Unterrichtskultur entwickelt werden. Klassische Lehr- und Lernformen sollen durch individuelle – auch digitale – Formen des Lernens ergänzt werden.
Die pädagogische Aufgabe für die Schule und Unterricht besteht folglich darin, dass Schülerinnen und Schüler Kompetenzen erwerben
- sich in der Medienwelt zurechtzufinden
- die durch Medien vermittelten Informationen, Erfahrungen und Handlungsmuster kritisch einzuordnen und
- sich innerhalb einer von Medien bestimmten Welt selbstbewusst, eigenverantwortlich und produktiv verhalten zu können
So haben z. B. die Schüler der BQL-Klassen am Ende des Schuljahres die Chance, ihren fachlichen Lernzuwachs in Form einer medial gestützten Präsentation zu zeigen.
Um die Lehrerinnen und Lehrer zu befähigen, Informations- und Kommunikationstechnologien in die unterrichtliche Tätigkeit zu integrieren und die Schülerinnen und Schüler in diesem Bereich fachgerecht zu unterstützen, konnten bisher Grundkurse zum Textverarbeitungsprogramm „Word" und zum Präsentationsprogramm „PowerPoint" mit jeweils 20 Unterrichtseinheiten angeboten werden. Dabei lernten die Kollegen wesentliche Möglichkeiten der Textverarbeitung in der Praxis effektiv einzusetzen, das sichere Erstellen und Gestalten unterschiedlicher Texte, z. B. auch von Serienbriefen oder für Arbeitsblätter, das Einfügen von Bildern, Tabellen und Grafiken und Möglichkeiten zur Organisation der Texte. Präsentationen zu erstellen, diese fachgerecht zu gestalten, zu drucken und im Unterricht vorzuführen sowie wesentliche Möglichkeiten, Bilder und Grafiken einzufügen und Präsentationen grafisch zu gestalten wurden ebenfalls vermittelt.
Auch künftig wird es an der August-Sander-Schule kontinuierliche berufsbegleitende schulinterne Fortbildungen im informations- und kommunikationstechnischen Bereich geben. Neben einem Modul zur Tabellenkalkulation und grafischen Darstellung ist unabhängig vom eEducation Masterplan auch eine Fortbildung zur Nutzung des iPads im Unterricht geplant.
Teamteaching (2014 abgeschlossen)
Informationen zur Fortbildung finden Sie im folgenden PDF:
Dokumentation der Fortbildung zum Thema Teamteaching am 11.11.2014
Basistraining Lernen (2013 abgeschlossen)
Das Basistraining Lernen ist ein Projekt zur Förderung der Lernkompetenz der Schülerinnen und Schüler. Lehrer und Lehrerinnen wie Schülerinnen und Schüler erhalten bessere Einblicke in das individuelle Lernverhalten und können so Fehlentwicklungen gezielter vorbeugen. Ziel des Projekts ist der Aufbau einer angemessenen Problemlösungskompetenz sowie der Fähigkeit, das eigene Lernen bewusst zu gestalten.
Beim Basistraining Lernen wird ein Raum geschaffen, in dem der Lernprozess anstelle des fachlichen Ergebnisses im Vordergrund steht. Gemeinsam mit ihren Lehrern machen die Schüler die Erfahrung, wie sich Lernen „anfühlt", welche unterschiedlichen Arten von Lernen es gibt und in welchen Situationen sie nützlich oder hinderlich sein können. Eigene Handlungsmuster treten deutlicher zu Tage und können bewusster eingesetzt oder auch vermieden werden.
Neben dem Fokus auf den Lernprozess der Schüler, steht auch das Unterrichtsverhalten der Lehrerinnen und Lehrer im Mittelpunkt. Die Lehrerin oder der Lehrer wird zum Begleiter des Lernprozesses. Fehler gehören zum unvermeidbaren Unterrichtsgeschehen und können als solche betrachtet und gewertet werden. Den Schülerinnen und Schülern wird im positiven Sinne die Möglichkeit genommen, sich dem Unterricht zu entziehen. Jeder kann jederzeit aufgerufen werden, jede Frage wird allen Schülern gestellt und von allen durch aktives Mitdenken beantwortet.
Somit treten Fragen bezüglich des Lernprozesses in den Vordergrund:
- Wie bist du auf die Lösung gekommen?
- Was hast du gerade anders gemacht als zuvor?
- Wie hast du dich bei der Aufgabe gefühlt?
- Wo handelst du ähnlich?
Das Basistraining Lernen ist so konzipiert, dass es von zwei bis drei Fachlehrerinnen und Fachlehrern der Klasse realisiert wird und über einen Zeitraum von ca. 20 Wochen eine Fachstunde täglich ersetzt. Inhaltlich ist es auf schulische Kernkompetenzen ausgerichtet, die für ein erfolgreiches Schülerleben unabdingbar sind. Es umfasst:
- das Training des sinnentnehmenden Lesens
- das Training regelkonformen Schreibens
- die Automatisierung des 1x1 / die Analyse und Erarbeitung von Textaufgaben
- das Training handlungsorientierten Vorgehens
Das Ziel bleibt stets, die Anforderungen so zu stellen, dass die Schülerinnen und Schüler eine Stärkung ihres Selbstwertgefühls erfahren: „Das kann ich schon!" anstelle der meist jahrelang erfahrenen Misserfolgserfahrungen.
Quelle: Die Kopfpiloten, Matthias Raudat